Im VgV-Verfahren „Freiburg Roßhaldeweg 1-9 Nachverdichtung und Neubebauung wurde unser Büro für Auswahlgespräche ausgewählt.
Charakteristisch für das Gebiet ist die offene und von grüner Vegetation umspielte Bauweise, an die wir unseren Entwurf für die städtebauliche Planung am Roßhaldeweg anknüpfen. Kern der Aufgabe bestand für uns darin, die Intervention so zu gestalten, dass möglichst viele wertvolle Altbäume erhalten bleiben. Unser Entwurf konzentriert sich auf die Einbindung der Grünflächen und Freianlagen entlang des Hölderlebaches und die Schaffung eines zusammenhängenden Gebiets. Durch den Abbruch der Garagenzeile und Verlegung dieser an anderer Stelle, wird der außergewöhnliche grüne Korridor entlang des Hölderlebachs erhalten und noch stärker erlebbar gemacht.
Auch der am nördlichsten Punkt des Grundstücks entstehende, landschaftlich geprägte Platz bindet den Bach mit ein und dient der Erholung mit qualitativen Aufenthaltsmöglichkeiten im Freien. Mulden und ein kleines Sammelbecken zur Regenwasserrückgewinnung verlängert die Verweildauer des Wassers im Quartier und wirkt sich positiv auf das Mikroklima aus. Der Roßhaldeweg selbst wird in eine verkehrsberuhigte Fläche umgewandelt, die lediglich zur Andienung befahren wird. Die befestigten Wege erhalten einen Belag aus Kopfsteinpflaster und bilden jeweils kleine Plätze vor den Eingängen zu den Wohnhäusern. Auch hier fördern Sitzbänke und Spielinseln den Aufenthalt an der frischen Luft und ermöglichen den nachbarschaftlichen Austausch.
Mit der Neubebauung werden die räumlich, strukturell und architektonisch einfachen Ansätze des Bestands aufgegriffen. Das bestehende Bild der Siedlung, das in hohem Maße Vertrautheit für die Bewohner bedeutet, wird typologisch weitergeführt. Eine Holzfassade und die ruhige Dachlandschaft sind wichtige Gestaltungselemente, um die Gebäude in die Situation anzupassen. Verschiedene Wohntypologien und unterschiedliche Wohnungsgrößen bieten Wohnraum für alle Lebenslagen.